Die Paralympischen Spiele in Paris 2024 waren ein Highlight für den Parasport im Reitsport. Das deutsche Team konnte eine Bronzemedaille erringen, dank der außergewöhnlichen Leistungen seiner Athletinnen und Athleten.
Eine besondere Geschichte ist die von Heidemarie Dresing, der ältesten Teilnehmerin im deutschen Team. Sie demonstrierte mit ihrem Pferd Dooloop eine bemerkenswerte Harmonie und begeistert durch ihre Fähigkeiten trotz gesundheitlicher Einschränkungen.
Die Verbindung zwischen Reiter und Pferd ist im Parasport besonders wichtig. Sie erfordert nicht nur technisches Können, sondern auch eine tiefe emotionale Bindung.
Schlüsselerkenntnisse
- Das deutsche Team gewann bei den Paralympics 2024 eine Bronzemedaille im Reitsport.
- Heidemarie Dresing ist die älteste Teilnehmerin im deutschen Team und zeigte eine beeindruckende Leistung.
- Die Verbindung zwischen Reiter und Pferd ist entscheidend für den Erfolg im Parasport.
- Die Athletinnen und Athleten zeigten außergewöhnliche Fähigkeiten und eine besondere Harmonie mit ihren Pferden.
- Der Parasport im Reitsport erfordert technisches Können und eine tiefe emotionale Bindung.
Das deutsche Team gewinnt Bronze bei den Paralympics 2024
Mit einer starken Teamleistung gewann das deutsche Team Bronze bei den Paralympics 2024. Die deutschen Dressureiterinnen Anna-Lena Niehues, Regine Mispelkamp und Heidemarie Dresing zeigten am Freitag, den 06.09.2024, herausragende Leistungen und sicherten sich mit 223,751 Punkten die Bronzemedaille im Teamwettbewerb.
Die Bronzemedaille als Teamleistung
Die Entscheidung im Teamwettbewerb fiel äußerst knapp aus. Das deutsche Team hatte nur 0,585 Punkte Vorsprung vor dem viertplatzierten Team aus Italien. Die Bundessportlerin Silke Fütterer-Sommer hatte im Vorfeld eine Medaille als klares Ziel ausgegeben und zeigte sich mit der Leistung ihrer Schützlinge zufrieden.
- Das deutsche Team erzielte 223,751 Punkte und gewann Bronze.
- Die USA gewannen mit 235,567 Punkten die Goldmedaille.
- Die Niederlande holten mit 232,85 Punkten Silber.
Der Weg zur Medaille: Die entscheidenden Ritte
Die entscheidenden Ritte begannen um 9:57 Uhr mit Anna-Lena Niehues, gefolgt von Regine Mispelkamp um 12:00 Uhr und Heidemarie Dresing um 15:08 Uhr. Jeder Start war von hoher Konzentration und Präzision geprägt.
Nach Platz sieben in Tokio 2021 bedeutete dieser dritte Platz eine deutliche Steigerung für das deutsche Team. Die Leistung der Reiterinnen und ihrer Pferde war beeindruckend und unterstrich die Stärke des deutschen Teams.
Die deutschen Reiterinnen im Fokus
Die deutschen Reiterinnen bei den Paralympics 2024 haben herausragende Leistungen gezeigt. Ihre Erfolge trugen maßgeblich zum Erfolg des deutschen Teams bei.
Anna-Lena Niehues und Quimbaya: Bronze im Einzel
Anna-Lena Niehues zeigte mit ihrer Stute Quimbaya eine beeindruckende Leistung und erzielte 75,351 Prozent in der Klasse Grade IV. Diese Leistung half nicht nur zum Teamerfolg, sondern brachte ihr auch die Bronzemedaille im Einzelwettbewerb ein. Nach einer Tumor-OP an der Halswirbelsäule ist die Pferdewirtschaftsmeisterin seit 2017 inkomplett querschnittgelähmt und bewies mit ihrer nahezu fehlerfreien Vorstellung ihr außergewöhnliches Talent.
Regine Mispelkamp und Highlander Delight’s: Silber im Einzel
Regine Mispelkamp übertraf mit ihrem Wallach Highlander Delight’s ihre eigene Bestleistung und erreichte 75,500 Prozent in Grade V. Dies stellte einen persönlichen Rekord dar und führte im Einzelwettbewerb zur Silbermedaille. „Heute hat er seine galante Seite gezeigt und gesagt: ‚Wir rocken das'“, beschrieb Mispelkamp die harmonische Zusammenarbeit mit ihrem Pferd, das die besondere Atmosphäre im Schlosspark von Versailles sichtlich genoss.
Heidemarie Dresing und Dooloop: Die älteste Teilnehmerin
Heidemarie Dresing, mit 69 Jahren die älteste Teilnehmerin im deutschen Team, erzielte mit Dooloop 72,900 Prozent in Grade II und trug damit entscheidend zum Bronzegewinn bei. Dresing, die an Multipler Sklerose leidet, musste besonders auf die Tagesform ihres Pferdes achten: „Ich hätte gerne mehr Punkte geritten, aber mein Pferd sollte cool bleiben, weil er vorgestern so aufgeregt war.“
Die besondere Beziehung zwischen Reiter und Pferd beim Reiten Paralympics 2024
Beim Reiten Paralympics 2024 zeigt sich die besondere Verbindung zwischen Reiter und Pferd. Diese Partnerschaft ist entscheidend für den Erfolg im Parasport, da die Pferde sich an die spezifischen Beeinträchtigungen ihrer Reiterinnen und Reiter anpassen müssen.
Wie Pferde sich an die Beeinträchtigungen ihrer Reiter anpassen
Die Pferde im Parasport sind außergewöhnlich sensibel und anpassungsfähig. Sie lernen, die körperlichen Einschränkungen ihrer Reiter zu kompensieren und reagieren auf minimale Hilfen. Heidemarie Dresing, die an Multipler Sklerose leidet, beschreibt, wie ihr Pferd Dooloop sie unterstützt: „Er spürt es ein wenig, weil ich nicht so gerade sitze. Er hilft mir.“
Der österreichische Reiter Pepo Puch, der nach einem Unfall 2008 eine inkomplette Querschnittslähmung erlitt, verlässt sich ebenfalls auf sein Pferd. Er beschreibt, wie sein Pferd ihn im Sattel in die richtige Position bringt, wenn ihm die Kontrolle entgleitet: „Wenn ich auf dem Sitz aus dem Gleichgewicht gerate, geht er unter mich und versucht, mich in die richtige Balance zu bringen.“
| Reiter/in | Pferd | Klasse |
|---|---|---|
| Heidemarie Dresing | Dooloop | Grade III |
| Pepo Puch | Saarbrücken | Grade Ib |
| Roberta Sheffield | Fairuza | Grade IV |
Die Suche nach dem perfekten Pferdepartner
Die Suche nach dem perfekten Pferdepartner ist für Para-Reiter oft eine besondere Herausforderung. Nicht jedes Pferd bringt die nötige Sensibilität und Anpassungsfähigkeit mit. Die kanadische Reiterin Roberta Sheffield beschreibt die Verbindung zu ihrem Pferd Fairuza als „Gladiatorengefühl,“ bei dem sie gemeinsam gegen die Welt kämpfen.
Bei den Paralympics Paris 2024 zeigte sich in allen Klassen (Grades I-V), wie präzise die Pferde auf minimale Hilfen reagieren und ihren Reitern Sicherheit vermitteln. Diese besondere Beziehung zwischen Reiter und Pferd ist ein Schlüssel zum Erfolg im Parasport.
Internationale Stars der Paralympics im Pferdesport
Der Pferdesport bei den Paralympics Paris 2024 wurde von internationalen Stars geprägt. Die Wettkämpfe zeigten herausragende Leistungen von Reiterinnen und Reitern aus verschiedenen Ländern.
Die Goldmedaillengewinner aus den USA
Die US-amerikanischen Reiterinnen und Reiter dominierten die Paralympics Paris 2024 mit herausragenden Leistungen. Sie gewannen die Goldmedaille in der Teamwertung mit 235,567 Prozent. Rebecca Hart errang mit ihrer 16-jährigen Stute Floratina den Sieg im Einzelwettbewerb der Startklasse Grade III mit 78,567 Prozent. Dies war ihre erste Gold- und Einzelmedaille bei Paralympischen Spielen.
- Rebecca Hart und Floratina (Grade III) erreichten 78,567 Prozent.
- Fiona Howard und Diamond Dunes (Grade II) erzielten exakt 80 Prozent.
- Roxanne Trunnell und Fan Tastico (Grade I) erreichten 77 Prozent.
Bemerkenswerte Geschichten internationaler Athleten
Unter den internationalen Athleten stach besonders die Niederländerin Rixt van der Horst hervor, die mit Royal Fonq Silber im Einzelwettbewerb der Klasse Grade III gewann. Die Dänin Katrine Kristensen, die aufgrund einer Muskeldystrophie eine Schwäche in den Beinen und Füßen hat, fand in ihrem Pferd Goerklintgaards Quarter eine verständnisvolle Partnerin und gewann Silber in Grade II.
Die Wettkämpfe begannen täglich um 9:00 Uhr und zogen sich bis in die späten Nachmittagsstunden. Trotz der langen Wartezeiten bewahrten die Reiterinnen und Reiter höchste Konzentration.
Fazit: Die Bedeutung des Parasports für die Reiterwelt
Die Paralympics 2024 haben den Stellenwert des Parasports in der Reiterwelt eindrucksvoll unterstrichen. Die deutschen Reiterinnen, darunter Regine Mispelkamp und Anna-Lena Niehues, zeigten herausragende Leistungen in der Dressur.
Das deutsche Team konnte mit der Bronzemedaille an frühere Erfolge anknüpfen und die Erwartungen übertreffen. Heidemarie Dresing, die älteste Teilnehmerin, beeindruckte mit ihrer optimistischen Einstellung und ihrer tiefen Verbindung zu ihrem Pferd Dooloop.
Bundestrainerin Silke Fütterer-Sommer zeigte sich zufrieden mit den Leistungen ihrer Schützlinge und sieht weiteres Potenzial für die Zukunft. Der Erfolg bei den Paralympics 2024 unterstreicht die Qualität der deutschen Para-Dressur und zeigt, dass der Parasport längst in der Mitte des Reitsports angekommen ist.








